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Archive for 28. Juli 2012

Tag 19

Nix mit Reihe 1. Reihe 3, dafür gegen links mit mehr Raum. Kommt davon, wenn man sich verschläft. Doch heute wäre Reihe 1 eher eine Strafe gewesen. Drei brunftige Amis hatten sich zum Kammstellen vor der Front installiert und versuchten die Weiblichkeit in Reihe 1 von ihrer Intelligenz zu überzeugen. Ihr eingeschränktes Entertainment-Repertoire besteht dabei aus Saufen, Rülpsen, Rauchen, Rumbrüllen, lärmiger Musik und Angeben. Wofür die Typen Badetücher installiert haben, ist mir schleierhaft. Sie stehen eh nur blöd rum. Ist ja klar. Reihe 0 ist ihre Bühne. Aus der rekrutiert sich denn auch das wenige Zielpublikum, dass auf Hirschröhren anspricht.
Für ein paar Minuten nett anzusehen. Gönnen wir ihnen die Show und den Hangover. Kurzes Fremdschämen für die Geschlechtsgenossen (war ich auch mal so?) und zapp!

Was ich an den salzigen Gewässern rund um Florida liebe, ist die Art und Weise, wie Mann sich ins Wasser bewegen kann. Jeder Mann kennt die Situation kurz vor und während der Einwasserung in europäische Gewässer wie Flüsse, Seen, Freibäder. Zuerst nähert man sich dem Nass im Wissen, dass der Körper in den nächsten Sekunden für eine kurze aber dennoch unangenehme Art gegen den Kälteschock rebellieren wird. Mit der Hand im Wasser überzeugt Mann sich, dass genau dies geschehen wird. Gehen wir davon aus, dass uns der wellenlose Tümpel unserer Abkühlung den Einsieg durch ein leicht abfallendes Ufer erleichtert. Die Füsse müssen also zuerst dran glauben. Die Akklimatisierung dauert bis die Zehen Taubheit melden. Anschliessend watet Mann bis auf Höhe Oberschenkel und verharrt erneut. Jetzt kommt die kritische Phase. Der Wasserspiegel nähert sich mittleren Körperpartien. Kritisch daher, weil die tauben Zehen jetzt den Wassereintritt männlicher Geschlechtsmerkmale temperaturtechnisch ausgleichen helfen müssen. Mann kennt das, gell? Prima Ballerina gleich strecken sich die Zehen, um den unausweichlichen Kaltwasserkontakt sadistisch in die Länge zu ziehen. Mann dippt sich quasi ins Feuchte, bis die Gürtellinie endlich „Land unter“ meldet. Bei Wellengang ist die Beanspruchung der Zehen ungleich höher, da eine gehörige Portion Rückenmark gesteuerte Refleximpulse die Muskulatur der Fussfinger bis zur Belastungsgrenze strapazieren.
Die erste Phase wäre geschafft. Zwei, drei Mal durchschnaufen und dann mit dem Mut eines trojanischen Kriegers runter mit dem Oberkörper um gleich wieder mit einem ochsenartigen Brüller aufzutauchen. Geschafft. Mann ist nass.

Und wie läuft diese Ritual an Floridas Traumstränden ab? Man watet und watet und schluckt plötzlich Wasser. Bin ich schon drin oder was?

Seit wir zum zweiten Mal in Miami Beach ankamen, lungerten rund ums Nachbarhotel Paparazzis, Fernsehteams und Fans. Heute überkam auch mich die Neugier und fragte ein im Schatten ausharrender weiblicher Fan, wer denn da so prominentes abgestiegen sei: Brittney Spears. Wow!…. Kenn‘ ich nicht ;-)…

Strand ade! War wie immer schön, sehr schön. Morgen geht’s auf Richtung Big Apple!

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